Tägliche Inspiration in der Passionszeit (01.03.-01.04.2021)

Bibeltexte für die täglichen Inspirationen:

Lukas 18, 31 – 23, 31

Woche 1: Thema = Vorbereitung

01.03. Dritte Leidensankündigung

31 Jesus nahm die Zwölf beiseite und sagte zu ihnen: »Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf. Dort wird sich alles erfüllen, was bei den Propheten über den Menschensohn steht. 32 Er wird den Heiden übergeben werden, ´die Gott nicht kennen`; er wird verspottet, misshandelt und angespuckt werden; 33 man wird ihn auspeitschen und schließlich töten. Doch drei Tage danach wird er auferstehen.« 34 Die Jünger begriffen von all dem nichts. Der Sinn dieser Worte war ihnen verborgen; sie verstanden nicht, was damit gemeint war.

Liebe Geschwister,
Es passiert nicht zufällig. Jesus weiß, was kommt und was ihn erwartet.
Aber für uns geht er mutig diesen Weg weiter hinauf nach Jerusalem und hinein in Leiden und Qual. Seine Jünger sind nahe bei ihm und bleiben doch fern. Sie verstehen nicht, was Jesus damit meint. Der Sinn der Worte bleibt ihnen verborgen. Oh, wie leicht geht es auch uns so. Wir lesen und hören die Worte der Bibel, aber sie sprechen nicht zu uns. Darum ist es gut zu beten: „Herr öffne mir die Augen und Ohren, damit ich verstehen kann, was du mir sagen willst in dieser Zeit.“
Euer Pfarrer Gregor

02.03. Der blinde Bartimäus

35 Als Jesus in die Nähe von Jericho kam, saß dort ein Blinder am Straßenrand und bettelte. 36 Er hörte, wie eine große Menschenmenge vorüberzog, und erkundigte sich, was das zu bedeuten habe. 37 »Jesus von Nazaret kommt vorbei«, erklärte man ihm. 38 Da rief er: »Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!« 39 Die Leute, die vor Jesus hergingen, fuhren ihn an, er solle still sein. Doch er schrie nur umso lauter: »Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!« 40 Jesus blieb stehen und ließ ihn zu sich holen. Als der Blinde vor ihm stand, fragte ihn Jesus: 41 »Was möchtest du von mir?« – »Herr«, antwortete er, »ich möchte sehen können!« 42 Da sagte Jesus zu ihm: »Du sollst sehen können! Dein Glaube hat dich gerettet.« 43 Im selben Augenblick konnte der Mann sehen. Er folgte Jesus nach und lobte und pries Gott. Und auch die ganze Volksmenge, die seine Heilung miterlebt hatte, gab Gott die Ehre.

Liebe Geschwister,
Die Augen der Jünger sind blind für das, was Jesus erwartet und was er für sie tut. Aber sie halten sich selbst für Sehende. Bei dem blinden Bettler in Jericho, wo der Weg hinauf nach Jerusalem beginnt, ist es klar, dass er nicht sehen kann. Bartimäus wendet sich mit seiner Blindheit an Jesus und bittet: „Hab Erbarmen mit mir Sohn Davids.“ Als prophetisches Zeichen heilt Jesus den Mann und er kann sehen. Doch die Jünger begreifen noch immer nicht. Ihre Augen sind weiterhin geschlossen für die unsichtbare geistliche Welt. Lasst uns nicht blind bleiben in dieser Passionszeit und Jesus bitten, dass er unsere geistlichen Augen öffnet und erleuchtet.
Euer Pfarrer Gregor

03.03. Zachäus

Lukas, Kapitel 19

2 Zachäus lief er voraus und kletterte auf einen Maulbeerfeigenbaum; Jesus musste dort vorbeikommen, und Zachäus hoffte, ihn dann sehen zu können.
5 Als Jesus an dem Baum vorüberkam, schaute er hinauf und rief: »Zachäus, komm schnell herunter! Ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.« 6 So schnell er konnte, stieg Zachäus vom Baum herab, und er nahm Jesus voller Freude bei sich auf.
9 Da sagte Jesus zu Zachäus: »Der heutige Tag hat diesem Haus Rettung gebracht. Denn«, fügte er hinzu, »dieser Mann ist doch auch ein Sohn Abrahams. 10 Und der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.«

Liebe Geschwister,
Zachäus war kein guter Mensch. Er war ein Kollaborateur, der aus seiner Zusammenarbeit mit der Besatzungsmacht einen persönlichen finanziellen Vorteil zog und andere dabei geschröpft hat. Jesus kehrt nicht zufällig bei ihm zu Hause ein. Zachäus ist das perfekte Bild eines Sünders und Jesus ist gekommen, um die Verlorenen zu suchen und zu retten. Der Clou dabei ist, Jesus geht diesen Passionsweg, um alle zu retten. Denn wir alle sind genauso wie der Zöllner Zachäus Sünder und brauchen Erlösung von unserer Schuld. Oft sind wir Menschen und erst recht die Gläubigen besser darin ihre Sünde zu verbergen vor den Augen der anderen, dass macht sie aber vor Gott nicht weniger real. Lass dich von Zachäus heute inspirieren von deinen selbstsüchtigen Wegen umzukehren.
Euer Pfarrer Gregor

04.03. Der Herr braucht es

28 Nachdem Jesus dieses Gleichnis erzählt hatte, setzte er seine Reise hinauf nach Jerusalem fort. 29 Als er nicht mehr weit von Betfage und Betanien am Ölberg war, schickte er zwei seiner Jünger voraus. 30 Er gab ihnen folgende Anweisung: »Geht in das Dorf, das ihr vor euch seht. Beim Ortseingang werdet ihr einen Esel finden, der angebunden ist, ein junges Tier, auf dem noch nie ein Mensch geritten ist. Bindet es los und führt es her. 31 Und sollte euch jemand fragen, warum ihr es losbindet, dann antwortet: ›Der Herr braucht es.‹«
32 Die beiden machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie Jesus es ihnen beschrieben hatte. 33 Als sie das Tier losbanden, fragten die Leute, denen es gehörte: »Warum bindet ihr es los?« – 34 »Der Herr braucht es«, antworteten sie.

Liebe Geschwister,
Jerusalem ist in greifbare Nähe gerückt und Jesus schickt zwei der Jünger voraus, um für seinen Einzug in der Stadt einen Esel zu holen, denn mit seinem Einzug werden sich die alten Prophezeiungen aus dem Propheten Sacharja (Sach 9,9) erfüllen. Der Esel gehört ihm nicht und die Jünger bezahlen auch nichts dafür. Die einzige Erklärung warum sie ihn mitnehme ist: „Der Herr braucht ihn.“ Wie viele Erklärungen wollen wir oft für etwas haben, um uns in Bewegung zu setzen oder etwa zu geben? Doch es reicht, wenn der Herr etwas von dir braucht.
Was möchte Jesus von dir? Wenn du es schon weißt , dann tue es, wenn du es gerade nicht klar erkennen kannst, dann frag ihn: „Herr, was brauchst oder willst du von mir, damit dein Reich kommen kann?“
Euer Pfarrer Gregor

05.03. Einzug in Jerusalem

35 Sie brachten den Esel zu Jesus, legten ihre Mäntel über das Tier und ließen Jesus aufsteigen. 36 Während er nun so seinen Weg fortsetzte, breiteten die Leute ihre Mäntel auf der Straße aus. 37 Als er das Wegstück erreichte, das vom Ölberg zur Stadt hinunterführt, brach die ganze Schar der Jünger in Freudenrufe aus; mit lauter Stimme priesen sie Gott für all die Wunder, die sie miterlebt hatten. 38 »›Gesegnet sei er, der König der im Namen des Herrn kommt!‹« riefen sie.» Frieden bei dem, der im Himmel ist, Ehre dem, der droben in der Höhe wohnt!«
39 Einige Pharisäer aus der Menge erhoben Einspruch. »Meister«, sagten sie zu Jesus, »verbiete es deinen Jüngern, so zu reden!« 40 Doch Jesus gab ihnen zur Antwort:
»Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien!«

Liebe Geschwister,
Jesus reitet auf dem Esel vom oben vom Ölberg her hinab nach Jerusalem. Beim Anblick der heiligen Stadt zu ihren Füßen fangen die Jünger an zu loben und Gott zu preisen mit Worten aus dem 118 Psalm: „ Gelobt sei der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn!“ Das ärgert die Pharisäer und sie wollen, dass Jesus seine Jünger stoppt. Doch Jesus will seine Jünger nicht stoppen, sie machen genau das Richtige. Ja, Jesus sagt sogar: „Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien!“ Das Lob Gottes lässt sich nicht aufhalten, nicht mit Verboten und auch nicht mit Gewalt. Wir sind gerufen den Weg von Jesus in unserer Zeit und Umgebung ebenfalls mit Loben und Preisen zu begleiten. Es wäre doch wirklich peinlich, wenn die Steine schreien müssen, weil wir unseren Auftrag versäumen.
Euer Pfarrer Gregor

06.03. Jesus weint über Jerusalem

41 Als Jesus sich nun der Stadt näherte und sie vor sich liegen sah, weinte er über sie 42 und sagte: »Wenn doch auch du am heutigen Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringen würde! Nun aber ist es dir verborgen, du siehst es nicht. 43 Es kommt für dich eine Zeit, da werden deine Feinde rings um dich einen Wall aufwerfen, dich belagern und dich von allen Seiten bedrängen. 44 Sie werden dich zerstören und deine Kinder, die in dir wohnen, zerschmettern und werden in der ganzen Stadt keinen Stein auf dem anderen lassen, weil du die Zeit, in der Gott dir begegnete, nicht erkannt hast.«

Liebe Geschwister,
Jesus weint über Jerusalem, weil ihre Einwohner nicht umkehren wollen und an ihren bösen Wegen festhalten und Jesus voraus sieht, das Gottes Gericht über die Stadt kommen wird und sie völlig zerstört werden wird. Jesus lässt ihnen diese Freiheit zum Nein und zwingt sie nicht in seine Nachfolge. Er wirbt um seine Zeitgenossen und er weint um sie, aber sie bleiben selbst verantwortlich für ihr Leben mit oder ohne Gott. Nimm es nicht zu schwer, wenn Menschen Jesus ablehnen. Es ist deine Verantwortung sie zu lieben und ihnen fröhlich und verständlich das Evangelium zu sagen und vorzuleben. Welchen Weg sie einschlagen, dass ist aber alleine ihre Entscheidung und Verantwortung. Lass sie los und leg sie in Gottes Hände.
Euer Pfarrer Gregor

07.03. Tempelreinigung

45 Jesus ging in den Tempel und fing an, alle hinauszuweisen, die dort Handel trieben. 46 Er sagte zu ihnen: »Es heißt in der Schrift: ›Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein.‹ Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!«
47 Tag für Tag lehrte Jesus im Tempel. Die führenden Priester und die Schriftgelehrten jedoch sowie die anderen führenden Männer des Volkes suchten nach einer Möglichkeit, ihn zu beseitigen. 48 Aber sie wussten nicht, wie sie es anfangen sollten; denn das ganze Volk hing an ihm und ließ sich keines seiner Worte entgehen.

Liebe Geschwister,
Jesus treibt die Händler aus dem Tempel und greift so zu einer weiteren prophetischen Zeichenhandlung. Was ist das Problem? Der Tempel ist das Haus Gottes, der Ort, an dem Gott wohnt und an dem die gläubigen Juden sich ihm mit Gebet und Tieropfern nähern können. Der Fokus liegt auf Jahwe, es ist sein Haus, es dreht sich alles um ich. So sieht die Theorie aus. In der Praxis haben die Menschen den heiligen Ort mit ihre Geschäfte in Beschlag genommen. Es geht nicht länger um Gott und das Gebet, sondern das Geschäft und der finanzielle Gewinn stehen im Vordergrund. Auch du bist ein Tempel des Heiligen Geistes, lass nicht zu, dass dein Fokus weggerückt wird von Gott und Profanes wichtiger wird für dich als das Heilige.
Euer Pfarrer Gregor